Ich lebe noch! :D
Hat etwas gedauert mit dem nächsten Eintrag, dass tut mir
leid, aber es gab viel zu tun und das Internet ist dann doch etwas in den
Hintergrund gerückt. Ich habe gemerkt, wie abhängig man doch vom Internet ist,
denn mittlerweile komme ich ganz gut ohne aus! J
Außerdem ist die Verbindung hier auf der Golfo Dulce Lodge
doch relativ schlecht, was einfach daran liegt, dass der große staatliche
Mobilfunk Provider nicht so weit ist, wie in Deutschland. Es gibt nur wenige
Türme und die Reichweite ist einfach nicht so groß, dass man hier immer den
schnellen mobilen 3G Standard hat. Man muss halt froh sein, dass man ab und zu
überhaupt eine gute Verbindung hat. Hier im Regenwald sind halt andere Problem
an der Tagesordnung als in der Stadt.
Ein Problem im Moment ist der viele Regen, der für den
November völlig untypisch ist. Es gibt eine sehr gute Regenfall Statistik. Es
wird jeden Tag gemessen wie viel Regen auf der Lodge fällt. Das ist übrigens
eine meiner Routine mäßigen Aufgaben die zu erledigen sind. Ich kann es relativ
schlecht abschätzen, wie viel Regen fällt, da das Ganze in Inch gemessen wird
und nicht in mm/cm oder so was, was man kennen würde. Ist halt alles auf
amerikanische Einheiten getrimmt.
Durch den Regen muss man oft die Wasser zufuhr zur Turbine,
die den Strom liefert reinigen und manchmal kommt es halt auch vor, das die
Leitung beschädigt wird, weil ein Ast oder ein ganzer Baum drauf fällt. Bäume
fallen hier übrigens regelmäßig um. Dies ist aber ganz natürlich im Regenwald,
denn dadurch entstehen neue freie Flächen und die schnellwüchsigen pflanzen
kommen an den Stellen wieder zum Zug. Es blüht dann schnell etwas, oder bahnt
sich zügig den Weg nach oben zum Licht. Allerdings macht das oft den Weg finden
schwierig, weil es manchmal komplett anders aussieht als vorher, aber das wird
auch immer weniger zum Problem, denn langsam kenne ich die Wege ganz gut! ;)
Die schnell wachsenden Bäume haben nicht die Festigkeit und
fallen auch schnell wieder um und wenn es ein langsam wachsender baum schafft
ans Licht zu kommen, dann hat man wieder einen neuen Urwald Riesen der heran
wächst. Die haben dann auch das sehr feste Tropenholz, was man oft für Möbel
benutzt. Allerdings haben die dann wieder das Termiten Problem und natürlich
wie alle Pflanzen das Problem mit dem nicht allzu tiefen Boden, dadurch ist die
Standfestigkeit grundsätzlich ein Problem. Wenn dann mal ein großer fester baum
über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte steht, dann sind seine Äste vollkommen
überwuchert mit Epiphyten und anderem. Z.B. Bromelien, Tilandsien, Farne,
Bärlappgewächse, Moose, Flechten, riesige Monstera Arten und zahllose
Orchideen. Dadurch werden die Äste dann immer schwerer und brechen auch
regelmäßig ab, wenn sich der selbst gesammelte Humus der Epiphyten bei Regen
mit Wasser vollsaugt! Die Orchideen die auf herunter gefallen Aststückchen oder
Bäumen zu finden sind, werden möglichst eingesammelt und auf großen Holzstücken
auf der Lodge verteilt, damit sie nicht einfach am Waldboden verrotten, weil
sie kein Licht mehr bekommen, sondern in sichtbaren höhen auf dem offenen Lodge
Gelände zur blühte kommen können und besser zu beobachten sind.
Was die Führungen zum Biotop und zum Wasserfall angeht, bin
ich mittlerweile komplett alleine unterwegs, wenn der hiesige Naturführer
gerade seine freie Woche hat. Die erste Führung war natürlich sehr spannend für
mich, vor allem, weil ich erst mal den Weg finden musste! :D Die Gäste waren
aber sehr zufrieden und ich froh, dass wir wieder die Lodge gefunden haben und
das ohne Umwege und mit vielen Tieren unterwegs.
Was die Fotos angeht, bin ich immer noch nicht zufrieden,
mit dem was ich hoch geladen habe. Ich habe jetzt angefangen alles etwas
stärker zu bearbeiten und zu beschriften (manche von euch haben sich beschwert,
dass sie nicht wissen was zu sehen ist, also wirklich :P !)und wie ich finde
mit sehr gutem Erfolg. Außerdem sind es auch nicht mehr so extrem viele Fotos,
die ich täglich schieße, weil ich einfach die offensichtlichsten Tiere auf der
Lodge schon abgelichtet habe. Jetzt kommen nur noch Fotos die entweder von
Tieren sind, welche ich noch gar nicht gesehen habe, oder ich versuche die
Fotos qualitativ besser hinzu bekommen. Die Affen und Vögel sind nämlich echt
sehr schwer ordentlich abzulichten. Meistens sind die weit oben in den Bäumen
und ich muss den 15X optischen Zoom meiner Kamera ausreizen, was aber wieder
Probleme mit der schärfe bereitet. Außerdem muss man schon ein ziemlich ruhiges
Händchen haben um mit vollem Zoom keine verwackelten Bilder zu produzieren.
Hinzu kommt dann noch das Gegenlicht, was auch immer wieder ein Problem
darstellt, bei den Aras sieht es dann oft so aus, als wären sie schwarz weiß
und man sieht nicht die schönen Farben der federn. Also gibt es auch bei den
eher häufigen Tieren immer noch Potenzial bessere Bilder zu bekommen!
Das andere Extrem sind dann noch die ganz kleinen Lebewesen,
die mich ja eigentlich noch mehr interessieren. Dort ist es auch sehr schwer
ein schönes scharfes Bild hinzu bekommen. Oft ist dann die Blattoberfläche oder
der Ast auf dem sie sitzen scharf und die Tierchen beim späteren bearbeiten
wieder sehr grobkörnig. Aber wie sagt man so schön: „ Übung macht den
Meister!“.
Wirklich erstaunlich ist, dass man jeden Abend den Rundgang
um das Biotop machen kann und jedes Mal wieder einen anderen Frosch oder eine
noch größere Heuschrecke zu Gesicht bekommt. Interessant ist auch, das man seit
einigen Tagen einen neuen Gast im Biotop beobachten kann: ein Baby-Kaiman. Der
ist zwar sehr scheu und taucht immer wieder ab, aber das Biotop ist dann doch
recht überschaubar und man findet ihn ganz gut wieder. Die
Schmuckwangenschildkröte aus den ersten Tagen hingegen ist nicht mehr zu
finden, was aber nicht heißt, dass sie nicht da ist. Der Kaiman wird sie nicht
gefressen haben, dafür ist er noch zu klein. Dafür ist eine recht imposante Jagdspinne
mit einem fetten Kokon an der kleinen Brücke des Biotopes zu sehen, welche ich
wohl noch länger im Auge behalten werde, vielleicht kann ich ja sehen wie die
Baby Spinnen schlüpfen!?
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich zwar manchmal
etwas Heimweh habe, aber dass das sehr gut kompensiert wird durch die
abendlichen Gespräche mit Esther und natürlich durch die immer noch immense
Artenvielfalt die es hier gibt, und jeder der mich kennt, weiß das ich die Natur
immer gerne der Stadt vorziehe und noch lange Spaß haben werde hier alles zu
durchforsten und zu beobachten.
Last but not least noch die neuen Links zu den Bildern. Ich
habe jetzt herausgefunden wie man offline Alben mit Picasa erstellen kann und
diese dann sobald ich eine gute Verbindung mit dem Internet habe automatisch in
die Webalben hoch geladen werden. Beim ersten Versuch sind allerdings irgendwie
die Alben auf dem PC wieder gelöscht worden, nachdem ich ein paar Bilder hoch
geladen hatte. Ich werde das ganze nochmal Versuchen und hoffe, dass das nicht
immer wieder passiert, sonst wäre es doch keine gute Lösung, denn ich kann mir
ja nicht merken, was ich schon hoch geladen habe und nachschauen geht auch
nicht gut, den es braucht schon einen guten Traffic um das Ganze zu
durchstöbern. Morgen werde ich wieder nach Golfito fahren und diesen
Blogeintrag und die aktuellsten Bilder hoch laden. Also einen lieben Gruß nach
Deutschland und wo auch immer mein Blog gelesen wird.
Jetzt komme ich aber wirklich zum Schluss: einen dicken Kuss
an meine Mama, ich liebe dich und meinen Bruder liebe ich natürlich auch!
Außerdem noch einen dicken fetten Kuss an Dich Senait, dich liebe ich auch und
jetzt wissen das wahrscheinlich einige Leute mehr als vorher! :* :* :* Ich freue
mich schon riesig auf deinen Besuch! J
Ich aus dem warmen aber oft verregneten Jungle Costa
Ricas…:D
Links(neues System ist jetzt nach Datum sortiert):
13.11.2011
12.11.2011
10. + 11.11.2011
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